Weiterbildung, besonders im IT-Bereich

Ich wage auch mal einen neuen Thread, und zwar zum Thema Weiterbildung besonders im IT-Bereich:
Zur Überwindung von Arbeitslosigkeit und Geringverdienst einerseits, und Fachkräftemangel andererseits, sind neue Weiterbildungsangebote zu schaffen. Wichtig ist generell, dass der Zugang zu den Angeboten nicht auf Arbeitslose beschränkt sein sollte (um die gegenwärtige Paradoxie zu vermeiden dass sich z.B. geringverdienende Selbständige erst auf HartzIV zurückfallen lassen müssen um Anspruch zu erhalten). Besondere Notwendigkeit besteht im IT-Bereich. Notwendig ist eine IT-Initiative, eine Schaffung von praxis-relevanten (wichtig!)Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich Programmiersprachen, Webdesign etc., im Zusammenarbeit von staatlichen Institutionen (etwa Volkshochschulen) und der Privatwirtschaft (also anstatt irgendwelche abstrakten Übungsaufgaben zu pauken sollte durchaus die Mitarbeit an konkreten Projekten Bestandteil sein). Steuerfinanzierte Maßnahmen in diesem Bereich haben ein hohes Nutzen-zu-Kosten-Verhältnis, da in diesem Bereich ein akuter Mangel an Fachkräften besteht. Erfolgreiche Absolventen der Initiative können ihr Einkommen signifikant steigern und zahlen dann auch entsprechend mehr Steuern. Zudem kann eine Tätigkeit im IT-Bereich praktisch überall durchgeführt werden (ggf. eine schnelle Infrastruktur vorausgesetzt), insofern dient sie auch der Förderung strukturschwacher Regionen. Diese Initiative kann auch genutzt werden um Open Source-Projekte zu fördern.

Aus welchem Grund bilden Unternehmen denn keine IT-ler aus oder unterstützen die Fortbildung der Mitarbeiter ?

Es erschließt sich mir nicht, aus welchem Grund den Steuerzahlern hier zusätzliche Kosten aufgebürdet werden sollen. An Fortbildungen können doch nicht nur Arbeitslose teilnehmen.

Bund und Länder unterstützen z.B. Angestellte mit der Bildungsprämie oder Bildungsscheck, die eine Fortbildung zu 50% (bzw. max. 500 Euro) bezuschusst. Nicht zu verwechseln mit dem Bildungsgutschein für Arbeitslose.

bj schrieb:Aus welchem Grund bilden Unternehmen denn keine IT-ler aus oder unterstützen die Fortbildung der Mitarbeiter ?

Aus Kostengründen vermutlich.

bj schrieb:Es erschließt sich mir nicht, aus welchem Grund den Steuerzahlern hier zusätzliche Kosten aufgebürdet werden sollen. An Fortbildungen können doch nicht nur Arbeitslose teilnehmen.

Insgesamt lohnt es sich für den Steuerzahler, denn besser verdienende Personen zahlen auch mehr Steuern.

bj schrieb:Bund und Länder unterstützen z.B. Angestellte mit der Bildungsprämie oder Bildungsscheck, die eine Fortbildung zu 50% (bzw. max. 500 Euro) bezuschusst. Nicht zu verwechseln mit dem Bildungsgutschein für Arbeitslose.

Da muss man auch wieder Angestellter sein.

Leider kann ich dazu nur aus dem Bereich Handwerk meinen Senf dazu geben.
Alle großen Heizungshersteller in Deutschland bieten Schulungen für ihre Produkte an. Ich war vor meiner Selbständigkeit bei einem großen Heizungshersteller beruflich tätig. Unteranderem habe ich bei meiner Tätigkeit dort auch Monteure aus Handwerksbetrieben geschult.
Heute stellen die wenigsten Betriebe ihre Leute noch dazu ab. Solche Kurse gehen teilweise über 2-3 Werkstage.
Die Kosten sind dann für einen Betrieb sehr hoch. Somit entfällt das Thema Schulung/ Weiterbildung in diesem Bereich. Der Arbeitnehmer kann natürlich über einen längeren Zeitraum (2Jahre) die Meisterschule besuchen, wobei sehr hohen Kosten für ihn entstehen.

Dr. Ulf Winkler schrieb:

bj schrieb:Es erschließt sich mir nicht, aus welchem Grund den Steuerzahlern hier zusätzliche Kosten aufgebürdet werden sollen. An Fortbildungen können doch nicht nur Arbeitslose teilnehmen.

Insgesamt lohnt es sich für den Steuerzahler, denn besser verdienende Personen zahlen auch mehr Steuern.

Es wäre wünschenswert. Leider bedeutet Fortbildung heute nicht mehr unbedingt auch höhere Bezahlung.
Und bei der Arbeitsplatzsuche erhalten Fortgebildete gerne Absagen mit der Aussage "überqualifiziert".

@ Admin
Die Fördermöglichkeit der Bildungsprämie könnte von Arbeitgebern in Anspruch genommen werden. Viele KMU wissen gar nicht um diese Möglichkeit oder gerät in Vergessenheit.
Auch ist Mitarbeiterfortbildung steuerlich absetzbar.

Hallo liebe Parteifreunde,

geben an der Stelle "bj" recht und unterstütze diese Meinung. Es werden zu wenige Möglichkeiten ausgeschöpft und nicht immer lohnt sich eine Weiterbildung. Jedoch finde ich die Idee von Dr. Ulf Winkler ebenso gut wie richtig:
"Notwendig ist eine IT-Initiative, eine Schaffung von praxis-relevanten (wichtig!)Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich Programmiersprachen, Webdesign etc., im Zusammenarbeit von staatlichen Institutionen (etwa Volkshochschulen) und der Privatwirtschaft (also anstatt irgendwelche abstrakten Übungsaufgaben zu pauken sollte durchaus die Mitarbeit an konkreten Projekten Bestandteil sein)."
Dennoch ist Bildung die Ressource schlechthin in Deutschland.

Fazit: Neue Pläne/Initiativen müssen her, aber wenn es geht mit nicht ausufernden Kosten.


Grüße
TK